Lehre

Die Lehre (Dharma)
Die buddhistische Lehre weist Wege aus Leid und Unvollkommenheit zu Harmonie und Glück. Die “ Vier Edlen Wahrheiten ” (siehe unten) bilden ihren Kern. Die wesentlichen Merkmale und Übungen dieses spirituellen Weges sind ethisches Verhalten, Meditation und tiefe Einsicht. Dabei stellt die Lehre des Buddha den Menschen immer in seine eigene Verantwortung. Sie zeichnet sich zudem durch Toleranz und Dialogbereitschaft, Dogmenfreiheit und Gewaltlosigkeit aus. Einen Anspruch auf alleingültige Wahrheiten erhebt sie nicht.

Nagas

Buddha beschützt von Schlangen (nagas)

Der Kern der Lehre des Buddha sind die Vier Edlen Wahrheiten, die er in seiner allerersten Rede in Isipatana (dem heutigen Sarnath) bei Benares vor seinen ehemaligen Gefährten, den fünf Asketen, erläuterte.

Die vier edlen Wahrheiten sind:

1- Wahrheit vom Leiden: Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll. Dies ist zu durchschauen.
2- Wahrheit von der Ursache des Leidens: Die Ursachen des Leidens sind Begierde, Haß und Unwissenheit. Sie sind zu Überwinden.
3- Wahrheit von der Aufhebung des Leidens: Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden. Dies ist zu verwirklichen.
4- Wahrheit von dem Weg zur Aufhebung des Leidens: Zum Erlöschen des Leidens führt ein Weg, der Edle Achtfache Pfad. Er ist zu gehen.

Der Achtfacher Pfad

Praktisch hat die ganze Lehre des Buddha, der er sich 45 Jahre gewidmet hat, in irgendeiner Weise mit dem achtfachen Pfad zu tun. Er stellt eine praktische Wegweisung zur vollständigen Leidensaufhebung dem Nirvana dar, wenn alle nachfolgenden acht Elemente erfolgreich von einem selbst gemeistert werden:

1- Rechte Ansicht
2- Rechtes Denken
3- Rechte Rede
4- Rechte Handlung
5- Rechter Lebenserwerb
6- Rechte Anstrengung
7- Rechte Achtsamkeit
8- Rechte Konzentration

Karma

Dharmachakra

Das Rad der Lehre (Dharmachakra)

Seine acht Speichen symbolisieren den eldlen achtfachen Pfad der zur Erleuchtung führt

Karma ist ein zentraler Begriff im Buddhismus. Er bedeutet nicht Schicksal, sondern das Zusammenwirken von Ursache und Wirkung: Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich. Dieses Verständnis ermöglicht es, durch bewusstes Handeln Eindrücke im Geist aufzubauen, die zu Glück führen und künftiges Leid vermeiden.

Damit hängt jedoch keine gleichgültige Einstellung gegenüber dem Leid anderer zusammen, denn ein Buddhist geht davon aus, dass alle Menschen ständig aus dem Streben nach Glück heraus handeln. Der Grund für leidbringende Handlungen wie Töten, Diebstahl, sexueller Missbrauch oder Betrug liegt darum nicht in etwaiger "Bosheit", sondern darin, dass sich die Handelnden der Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung nicht bewusst sind.

Wer Leid erlebt, hat sich also die Ursachen dafür in der Vergangenheit selbst geschaffen. Dies ist jedoch aus Unwissenheit geschehen und kann jetzt nicht mehr rückgängig gemacht werden. Darum sollte ein Buddhist unvoreingenommen und couragiert helfen, wo immer es möglich ist.

Tod und Wiedergeburt

Im Buddhismus geht es um die Erkenntnis, dass man nicht der eigene Körper ist, sondern diesen hat und ihn darum möglichst sinnvoll - wie ein Werkzeug - nutzen sollte. Was man als "Selbst" erlebt, ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein unzerstörbarer und unbegrenzter Strom von Bewusstsein.

Im Moment des Todes verläßt das Bewusstsein den sterbenden Körper, um sich - gesteuert durch unbewusste Eindrücke im Geist, also Karma - nach einer bestimmten Zeit wieder mit einem neuen Körper zu verbinden. Daher ist Sterben für einen Buddhisten in letzter Konsequenz etwas Ähnliches wie "Kleider wechseln".

Srivatsa

Der unendliche Knoten (srivatsa) Er veranschaulicht die Wiedergeburten.

Erleuchtete sind nicht mehr von diesem Prozess abhängig. Sie können den Sterbevorgang bewusst steuern, um eine Wiedergeburt zu erlangen, in der sie für möglichst viele Menschen nützlich sind. Im Diamantweg lässt sich zusätzlich durch die Meditation des bewußten Sterbens (tibetisch: Phowa), die während des natürlichen Sterbeprozesses durchgeführt wird, das Bewusstsein in einen befreiten Zustand überführen.