Tibet

Wo liegt Tibet?

Position Tibets in der Welt

Tibet liegt in Zentralasien. Da es offiziell zur Volksrepublik China gehört wird es von chinesischer Seite “Autonomes Gebiet Tibet” (TAR) genannt. Wegen der Durchschnittshöhe von 4500 Metern wird Tibet oft als “Dach der Welt” bezeichnet und gilt als höchstgelegene Region der Erde. Das Hochplateau Tibets ist Wüstenhaft. Der Grund für die Trockenheit liegt vor allem daran, dass der Himalaya das Hochland nach Süden hin vom indischen Monsun abschirmt.

alte und neue Grenze Tibets

Wie in der Legende beschrieben stellt die Orange Linie die historische Grenze Tibets vor der gewaltsamen Besetzung durch die Volksbefreiungsarmee im Jahre 1949 dar. Heute existiert nur noch die Tibet Atonomous Region (TAR), nachdem China im Jahr 1965 Teile Tibets einfach anderen chinesischen Provinzen angliederte, wahrscheinlich um die eigentliche Größe Tibets und damit die Tibet-Frage vor der Welt zu vertuschen.

Das “alte” Tibet erstreckte sich über eine Fläche von 2,5 Millionen km²
Das heutige hat gerade einmal eine Fläche von 1,2 Millionen km²

Die Tibet-Frage:
Tibet ein Teil Chinas ??? Im Jahre 1949 wurde das bis dahin souveräne Tibet von der Volksrepublik China mit Militärgewalt besetzt und zwei Jahre später annektiert. Tibet war zu diesem Zeitpunkt nach dem Völkerrecht ein souveräner Staat mit eigenem Parlament, Staatsgewalt, Staatsgebiet und eigener Währung. Ohne eine Chance gegen die riesige und gut ausgerüstete chinesische Armee und mangels Unterstützung aus dem Ausland, versuchten die Tibeter zunächst, zu einem Arrangement mit den Besatzern zu kommen, die ihnen Autonomie und Religionsfreiheit versprachen, (17 Punkte Abkommen) sich in Wirklichkeit aber an keinen der Punkte hielten, diesen sogar zuwider handelten !! Im Gegenteil, ihre Unterdrückungsmaßnahmen wurden immer schärfer und führten in der tibetischen Bevölkerung zu wachsendem Widerstand, der schließlich am 10. März 1959 in einem Aufstand in Lhasa, der Hauptstadt Tibets, seinen tragischen Höhepunkt fand. Nach offiziellen chinesischen Angaben kamen dabei 87.000 Tibeter ums Leben. Die tatsächlichen Zahlen dürften um ein Vielfaches darüber liegen. Nach dem Aufstand musste S.H. der 14. Dalai Lama ins indische Dharamsala fliehen und mit ihm gingen zehntausender Tibeter. Noch heute fliehen immer wieder Menschen über den Himalaya nach Indien, wobei immer wieder wehrlose Flüchtlinge von chinesischen Soldaten erschossen werden.
Seither herrschen Willkür, Folter sowie politische, religiöse und kulturelle Unterdrückung. Die chinesischen Machthaber vernichteten durch rücksichtslose Zwangskollektivierung die traditionelle Lebensgrundlage der Bauern und Nomaden.
Sie zerstörten über 6000 Klöster, Tempel und historische Bauten, die Zentren der tibetischen Kultur und Religion.
Mehr als 1,3 Million Tibeter verloren infolge der chinesischen Militärherrschaft durch Hunger, Hinrichtung, Folter, Terror und Selbstmord ihr Leben. Angesichts einer Bevölkerung von 6 Millionen ist die Opferzahl riesig.

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Nach Protesten 1988 werden hunderte tibetische Mönche und Zivilisten gejagt, verprügelt und verhaftet. Viele von ihnen wurden Exekutiert oder landeten unschuldig für viele Jahre in fensterlosen Zellen in denen sie täglich aufs grausamste gefoltert werden.

Der Mönch Palden Gyatso - 33 Jahre in chinesischer Haft

China rechtfertigte den gewaltsamen Einmarsch damit, dass Tibet schon immer ein Teil Chinas gewesen sei.
Doch die tibetische Exilregierung und viele Historiker behaupten das Gegenteil. Die Volksrepublik China (VRC) behauptete das tibetische Volk von ausländischen, imperialistischen Invasoren befreien zu wollen, jedoch hielten sich zur zeit der Besetzung nur 6 Ausländer in Tibet auf!! Darunter waren auch Heinrich Harrer und Peter Aufschnaiter, zwei österreichische Bergsteiger.
Aus Harrers Tagebuchaufzeichnungen entstand später das Buch “Sieben Jahre in Tibet”, welches sogar von Hollywood verfilmt wurde.

chinesische Flagge vor dem Potala Palast

chinesische Flagge vor dem Potala Palast, Lhasa

Die Chinesen verboten praktisch jegliches Studium des Buddhismus und jegliche religiöse Praxis. 1969 gab es in Tibet keine einzige praktizierende Nonne und keinen einzigen praktizierenden Mönch mehr - alle waren sie entweder geflohen, hingerichtet, verhaftet oder zumindest ihrer Ämter enthoben worden. Vor der Invasion überzog ein Netz von mehr als 7.000 Klöstern das Land, 1979 waren alle bis auf 13 geplündert und zerstört worden. Tausende Tonnen religiöser Statuen und anderer Kunstwerke aus edlen Metallen waren gestohlen und in Chinas Gießereien eingeschmolzen oder ins Ausland verkauft worden. Noch vor ein paar Jahren gab es in Deutschland eine Wanderaustellung mit angeblichen “gespendeten” Statuen und Ritualgegenständen, auch aus dem Potala.

S.H. 11. Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima

Drei Tage nachdem ihn S.H. der 14. Dalai Lama am 14. Mai 1995 zur Reinkarrnation des 10. Panchen Lama erklärt hatte, wurden der damals erst 6 Jahre alte Gedün Choekyi Nyima und seine Eltern von chinesischen Sicherheitskräften verschleppt. Bis heute weiss niemand wo er sich befindet oder ob er noch am Leben ist. Chinesische Behörden setzten daraufhin ihren eigenen Panchen Lama ein, den Sohn eines örtlichen Parteifunktionärs, welcher noch bis heute der offizielle Panchen Lama ist. Der Panchen Lama ist nach dem Dalai Lama die zweithöchste Autorität in Tibet. Er gehört ebenso wie der Dalai Lama der Gelugpa Schule des tibetischen Buddhismus an. Nach alter Tradition ist es üblich, dass der Panchen Lama bei der Suche nach der Reinkarnation des verstorbenen Dalai Lama mithilft und diesen dann intronisiert Somit hat sich die Volksrepublik China die Möglichkeit geschaffen, ihren Dalai Lama einzusetzen, welchen die Tibeter aber niemals akzeptieren würden, da S.H. der 14. Dalai Lama bereits bekannt gegeben hat unter den jetzigen Umständen auf jeden Fall außerhalb Tibets wiedergeboren zu werden.