Geschichte
  • 127 v. Chr. - 842 n.Chr. Tibet unter der Herrschaft der 41 Könige der Yarlung-Dynastie [969 Jahre]. Mit der Krönung Nyatri Tsenpos zum König der tibetischen Stämmen im Yarlung-Tal beginnt in Tibet eine neue Zeitrechnung. 2002 z.B. ist das 2129. Tibetische Königsjahr [also 127 plus 2002 = 2129
  • 617 - 649 617 - 649 König Songtsen Gampo festigt die erste Monarchie Tibets. Das Reich wird nach Westen [Guge] und Nordosten [bis zum Kokonor-See] erweitert.
  • 634 - 641 Kriegerische Auseinandersetzungen mit China werden durch eine Heirat des Königs mit der chin. Prinzessin Wencheng beigelegt. Vorher [639] war Songsten Gampo bereits mit der nepalesischen Prinzessin Brikuti verheiratet
  • um 775 Gründung Samyes, des ältesten buddhistischen Klosters Tibets durch den indischen Tantriker Padmasambhava, der vom König Trisong Detsen [755-797] ins Land gerufen wurde, um den Buddhismus zu verbreiten.
  • 836 - 842 König Lang Dharma verfolgt Buddhisten, die alte Bön-Religion lebt wieder auf.
  • um 970 Wiederbelebung [bekannt als die spätere Verbreitung] des Buddhismus
  • 1249 - 1350 Tibet unter der Herrschaft der 12 Sakya-Hierarchen [101 Jahre]. Sakya als Zentrum der Macht. Tibet unter der Herrschaft der Sakya-Schule erkennt die mongolische Oberhoheit an, im Gegenzug nehmen die Mongolen den buddhistischen Glauben an. Damit wird die Priester-Patron-Beziehung zwischen den tibetischen Geistlichen und den mongolischen Khanen begründet.
  • 1350 - 1436 Tibet unter der Herrschaft der 11 Phagdru-Hierarchen [86 Jahre]. Nedong als Zentrum der Macht.
  • 1357 - 1419 Der Reformator Tsongkhapa gründet die Gelugpa-Schule ["Schule der Tugendhaften"], die zunehmend an Einfluß gewinnt und unter dem V. Dalai Lama praktisch zur Staatsreligion wird.
  • 1436-1566 Tibet unter der Herrschaft der 4 Rinpung-Fürsten [130 Jahre]. Shigatse als Zentrum der Macht.
  • 1566-1642 Tibet unter der Herrschaft der 3 Tsangpa-Könige [76 Jahre]. Shigatse als Zentrum der Macht.
  • 1578 Sonam Gyatso erhält vom Mongolen Herrscher Altan Khan als erster den Ehrentitel "Dalai Lama" [Ozean der Weiseit]. Seine beiden Vorgänger werden posthum mit dem gleichen Titel bedacht, so dass er als 3. Dalai Lama in die Geschichte eingeht.
  • 1642-1959 Tibet unter der Herrschaft der Dalai Lamas [317 Jahre]. Lhasa als Zentrum der Macht
  • 1617 - 1682 Der 5. Dalai Lama, ein großer Staatsmann und Gelehrter, baut den Potala Palast in Lhasa, der zum Wahrzeichen Tibets wurde. Unter dem Grossen Fünften wird Tibet zu einer Theokratie. Während seiner Herrschaft wird die Priester-Patron-Beziehung wiederbelebt, diesmal zwischen den Dalai Lamas von Tibet und den mandschurischen Kaisern der Qing-Dynastie Chinas.
  • 1697 - 1895 Jeweils nur kurze Herrschaft der 6. - 12. Dalai Lamas, die teilweise unter mysteriösen Umständen sehr jung sterben.
  • 1876 - 1933 XIII. Dalai Lama Thubten Gyatso. Er gewinnt als Reformator und Politker grosses Ansehen und führt Tibet ab 1912/13 wieder in die Unabhängigkeit, versäumt es aber, diese international abzusichern. Tibet isoliert sich nach Außen.
  • 1904 Britische militärische "Strafexpedition" unter Oberst Younghusband erzwingt die Öffnung Tibets für westliche Mächte. Zwei britische Handelsposten werden in Tibet eingerichtet.
  • 1911 Nach dem Sturz der Qing-Dynastie in China, werden chinesischen Truppen aus Lhasa vertrieben und Tibet erlangt somit wieder seine Unabhängigkeit.
  • 06.07.1935 Geburt des 14. Dalai Lamas Tenzin Gyatso
  • 01.10.1949 Mao Zedong proklamiert die kommunistische Volksrepublik China. Die Volksbefreiungsarmee gewinnt die Kontrolle über große Teile Amdos [Nordost-Tibet].
  • 19.10.1950 Chinesische Truppen erobern die Stadt Chamdo in Ost Tibet
  • 17.11.1950 Der 14. Dalai Lama übernimmt [vorzeitig] als 16jähriger die Regierungsgeschäfte.
  • 23.05.1951 Eine tibetische Delegation unterzeichnet unter Zwang in Bejing das "17-Punkte-Abkommen zur friedlichen Befreiung Tibets".
  • 10.03.1959 Volksaufstand der Tibeter gegen die chinesische Fremdherrschaft, der blutig niedergeschlagen wird. Tausende Tibeter kommen ums Leben und der Dalai Lama flieht nach Indien. Es folgen ihm seitdem Hunderttausende ins Exil. Nach der Niederschlagung des Aufstandes, setzt Peking die "demokratischen Reformen" in ganz Tibet durch, in deren Verlauf bis zum Beginn der Kulturrevolution 1966 über 90% der Klöster, Tempel und Kulturdenkmäler zerstört wurden.
  • seit 1959 Tibet unter chinesischer Herrschaft. Beijing als Zentrum der Macht.
  • 02.09.1960 Die Commission of Tibetan People's Deputies [Parlament] nimmt im Exil nach den ersten demokratischen Wahlen in der Geschichte Tibets ihre Arbeit auf.
  • 1962 Der 10. Panchen Lama überreicht nach einer ausgedehnten Inspektionsreise durch ganz Tibet Mao Zedong eine 70.000 Schriftzeichen-Petition, die die chinesische Politik und Misswirtschaft scharf kritisiert, die zu niedagewesenen Hungersnöten in Tibet geführt hat.
  • 10.03.1963 Der Dalai Lama verkündet im Exil eine demokratische Verfassung Tibets
  • 09.09.1965 Gründung der "Autonomen Region Tibet", die Hälfte des früheren Staatsgebietes wird chin. Provinzen zugeschlagen -> Karte
  • 1966 - 1976 Durch die Kulturrevolution wurden Angst und Terror in ganz China und den besetzten Ländern wie Tibet verbreitet.
  • ab Septeber 1987 Ab September 1987 gelangen wiederholt Informationen über gewaltsame Demonstrationen in Lhasa und ganz Tibet gegen die chinesische Tibetpolitik durch westliche Touristen an die Weltöffentlichkeit. Die chinesischen Behörden reagieren darauf, indem sie erstmalig in der tibetischen Geschichte 1989 das Kriegsrecht über Lhasa verhängen.
  • 05.10.1989 Dem 14. Dalai Lama wird in Oslo der Friedensnobelpreises verliehen.
  • 15. 5.1995 Der 14. Dalai Lama erkennt Choekyi Nyima als die Reinkarnation des 10. Panchen Lama an. Choekyi Nyima wird mit seiner Familie verschleppt und die chinesischen Behörden installieren am 29. 11.1995 Gyaltsen Norbu als 11. Panchen Lama im Jokhang-Tempel in Lhasa.
  • 28.12.1999 Der 17. Karmapa Urgyen Trinley Dorje flieht im Alter von 14 Jahren als einer der letzten religiösen Führer aus seinem Kloster Tshurpu nach Indien